Hotel
Stelios, Malia, Kreta mit TUI
In der Zeit vom
20.7.2001 bis 3.8.2001 haben meine Familie (Frau und Tochter ) und ich
unseren Urlaub im obgenannten Appartement-Hotel verbracht. Dieses
Arrangement haben wir beim in der Schweiz ansässigen Reisebüro Imholz
gebucht. Dieser Veranstalter arbeitet mit der TUI-Group zusammen. Für
unseren 2-Wochen Aufenthalt (nur Unterkunft ohne Essen) in einem
2-Zimmer-Appartement haben wir SFr. 3'429.-- (ca. DM 4'100.--) bezahlt.
Gemäss dem Katalog sollte es sich um eine an zentraler
und dennoch ruhiger Lage gelegene Anlage mit Appartements handeln die über
eine Kochgelegenheit verfügen und ausserdem einen eigenen Pool zur Verfügung
haben. Aus meinen nachfolgenden Ausführungen können Sie entnehmen warum
ich das "Stelios" beim besten Willen nicht weiterempfehlen kann:
Lage:
Die Anlage befindet sich grösstenteils im Bereich wo
der Lärm aus der Umgebung einen ruhigen Aufenthalt verunmöglicht. Sowohl
von der Poolbar als auch von den umliegenden Hotels findet praktisch
dauernd eine Musik- und Lärmbeschallung mit unerträglichem Ausmass
statt. Die einzige "ruhige" Zeit ist morgens von 0600 - ca. 1000.
Nachdem direkt neben der Anlage ein Hauptzugang zum Strand verläuft und
ausserdem der Pool allen Passanten zur Verfügung steht, ist auch die Belästigung
durch Strassenverkehr (Lkw, Mofas, Pkw, Motorräder) enorm. Rund um die
Anlage liegen teilweise massiv zugemüllte leere Grundstücke. Ausser
in der erwähnten Zeit am morgen musste das Geschrei und Gegröle
betrunkener Touristen (mehrheitlich Engländer) ertragen werden. Mehrmals
drangen Gruppen besoffener Engländer in die Anlage ein schrieen morgens
um ca. 0500 herum und pinkelten nackt in den Pool. Anschliessend wurden
noch Tische, Liegestühle und Sonnenschirme im Pool versenkt. Nach
mehrmaligen Reklamationen verschiedener Gäste wurde schliesslich eine
Nachtwache angestellt um zumindest diese Belästigung zu beseitigen.
Poolbar/Essen/Service
Die Snacks
entsprechen der Qualität der übrigen Gastronomie in Malia.Die von mir
und meiner Gattin bestellten Spaghetti (Carbonara und Bolognese) waren
jedoch zerbröselt, geschmacklos und verkocht. Das übrige Hotelessen kann
aufgrund der Speisekarte für Gäste mit Vollpension (nur ein Menu ohne
Ausweichmöglichkeit) als fantasielos und eintönig beurteilt werden. Bei
einem vom Management der Anlage veranstalteten griechischem Abend (Kosten
pro Person ohne Getränke ca. DM 40.--) nahmen wir die mit Abstand
lausigste Mahlzeit der ganzen Ferien zu uns. Was
das Personal der Poolbar betrifft kann festgehalten werden dass dieses im
Gegensatz zum Personal der übrigen Restaurants in Malia unfreundlich und
launisch ist. Gäste die ihr Essen und die Getränke
ausserhalb der Anlage zu sich nehmen werden schlicht übersehen und noch mürrischer
behandelt. Speziell der Chef der Bar (griechischer Pseudo-Macho) welcher
Irrtum vorbehalten der Sohn des Eigentümers der Anlage ist, fiel durch
sein arrogant-flegelhaftes Benehmen auf.
Anlage/Pool:
Die Anlage kann eigentlich
als schön bezeichnet werden. Schade ist es hingegen dass alles in einem
erbärmlich versauten Zustand ist. Das Pool-Reinigungsgerät wurde nie zum
Einsatz gebracht. Das Wasser hatte eine trübe Konsistenz und am Boden
sammelte sich jede Menge Sand. Abends wurden nur die gröbsten Abfälle
beseitigt. Sowohl beim Pool wie auch in der übrigen Anlage wurden morgens
Kondome gefunden !!!! Der Plattenbelag um den Pool ist aufgrund seiner
glatten Oberfläche eine grosse Gefahr (speziell für rennende
Kinder). Während unserem Aufenthalt kam es zu mehreren Stürzen (die glücklicherweise
"nur" mit blauen Flecken endeten)
Appartement/Einrichtung/Room-Service:
Unser Appartement bestand
aus zwei Räumen. Beim Eingang rechts war das Badezimmer und links die
angebliche Kochnische. In der Lücke zwischen Badezimmer- und
Schlafzimmerwand befand sich ein Bett. Das Schlafzimmer ist vom
Eingangsbereich mit einer Türe abgetrennt. Diese ist derart lausig
eingepasst dass Sie beim Öffnen und Schliessen mit einem Krächzgeräusch
über den Plattenboden schleift.
1. Badezimmer
Das Badezimmer ist
mit einer Toilette ausgestattet die so klein ist dass einem beim Hinsetzen
der Klosettdeckel ins Kreuz drückte. Sobald man aufstand fiel der Deckel
mit einem lauten Krach zu. Wenn man an der Papierrolle zog fiel diese mit
der Halterung zu Boden. Die mittels Vorhang
umschlossene Duschkabine liess bei mir Platzangst aufkommen. Der
Wasserdruck (1. Stock) war derart mies dass entweder gar kein Wasser lief
oder nur ein spärliches Rinnsal. Beim Heisswasser war der Wasserdruck ein
wenig besser. Die Temperatur von ca. 55 Grad war ebenfalls I.O. Leider
konnte das Warm- und Kaltwasser nicht gemischt werden und so konnte
eigentlich nur zu heiss oder kalt geduscht werden. Trotz geringer
Wassermenge staute sich aber das Wasser in jedem Ablauf (Grund?). Als
originell habe ich die Weisung am Spülkasten empfunden dass man das benützte
Toilettenpapier nicht in das Klo sondern in einen Plastik-Abfalleimer
deponieren soll. Bei einer Temperatur von über 35 Grad und dem Umstand
das der Roomservice frühestens nach drei Tagen vorbeischaut wäre sicher
aus dem Abfalleimer ein eindringlicher Duftspender geworden. Allen
Weisungen zum Trotz habe ich das Papier hinuntergespült. Täglich
besuchte uns eine Art Wespe. Ich vermute dass dieses Tier in einem Loch
oberhalb des Spiegels über dem Lavabo ein Nest baut. Nachdem ich zur Schlüpfzeit
des Nachwuchses nicht mehr anwesend sein werde habe ich dies nicht als
problematisch empfunden. Lediglich die andauern herunterfallenden Mörtelstücke
auf der Ablage des Lavabos fand ich ein wenig überflüssig.
2. Kochnische/kleiner Schlafraum
Glücklicherweise
habe ich bereits aufgrund von Warnungen auf eurer Homepage nur Unterkunft
ohne Verpflegung gebucht. Der Kochherd hatte zwei Platten und keinen
Backofen. Der Durchmesser der "grossen" Platte betrug 15 cm und
der der "kleinen" Kochplatte gerade winzige 8,5 cm. Dass es überhaupt
so kleine Herdplatten gibt hat mich erstaunt. Zuhause verfüge ich über
den Luxus von 4 Platten mit Durchmessern von min. 18,5 cm bis ca. 23 cm.
Ausser Eintopf, Teigwaren ohne Sosse oder Ravioli aus der Büchse kann ich
mir keine Speisen vorstellen die wir hätten zubereiten können. Die
kleine Platte hätte sich ausschliesslich für den griechischen Kaffee
geeignet.Was das Kaffeekochen betrifft war ich um meine eigene
mitgebrachte kleine Maschine froh. Die vorhandene Filtermaschine (Filter
waren nicht vorhanden) war gewöhnungsverdächtig dreckig. Die
Schlafgelegenheit war eigentlich in Ordnung. Sofern es jedoch stimmt, dass
man nach dem Tod zu Staub wird, lag unter jedem Bett mindestens eine
Leiche (nebst anderen Abfällen wie Papierfetzen etc.). Die Wandlampe über
dem Bett funktionierte nicht. So konnte man wenigstens die Flecken der an
allen Wänden zerdrückten Mücken nicht so gut sehen.
3. grosser Schlafraum
Dank funktionierender
Beleuchtung der Lampen im Schlafzimmer sah man dort die zerdrückten Mücken
gut. Dass der in die Wand eingebaute Radio nicht funktionierte störte
aufgrund des übrigen Lärmpegels gar nicht. Die Möbel und sonstigen
Einrichtungen waren OK.
4. Room-Service
Eine besondere Erwähnung
verdienen die beiden in der Anlage tätigen Putzfrauen. Sie haben
wochentags von ca. 0900 bis ca. 1600 Präsenzzeit. Für die
"Reinigung" eines Appartements investieren sie ca. 5 Minuten.
Die Plattenböden werden taifunartig kurz feucht aufgenommen oder mittels
Besen gewischt. Der Abfallsack wird geleert und eine Rolle WC-Papier wird
im Bad deponiert. Mit Glück bekommt man alle drei Tage (ausser an den
Wochenenden) frische Handtücher und je nach Laune frische Bettwäsche.
Häufig konnten wir die beiden Damen bei den
anschliessenden Pausen beobachten. Die längste Auszeit (am Tag unserer
Ankunft) dauerte drei Stunden. Die Damen lassen sich entweder vor
irgendeinem Appartement oder darin nieder. Handy und Spielkarten gehören
zu der meistgebrauchten Ausrüstung. Am
schnellsten haben sie sich bewegt als wir Sie am drittletzten Tag unseres
Aufenthaltes vor unserem Appartement sitzend überrascht haben. Beide sind
förmlich in die Höhe geschossen und haben sich an die Arbeit gemacht.
Ich erhielt den Tipp von Bekannten dass man den
Putzfrauen für weitergehende Reinigungsarbeiten etwas bezahlen sollte.
Der Bekannte hat dies getan. Eine Gegenleistung blieb aus.
Schlussfolgerungen/Urteil
Die Insel Kreta hat eine
schöne Landschaft, sehr zuvorkommende Leute und gutes preiswertes Essen.
Im "Stelios" kann man davon aber nicht die Spur davon finden.
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